Entwicklung und Einfluss von Maßnahmen auf ein nachhaltiges Wachstum des Biogassektors in Serbien

Die Fachtagung, die im Hotel Falkensteiner in Belgrad stattfand, wurde von dem serbischen Verband Biogas, dem Ministerium für Bergbau und Energetik der Republik Serbien und dem Programm der Deutsch-serbischen Entwicklungszusammenarbeit ausgerichtet, welches von der deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GIZ durchgeführt wird. Dabei kamen Vertreter des Biogasverbandes aus Serbien und Deutschland sowie andere namhafte Experten aus diesem Bereich zusammen.

Ziele der Veranstaltung waren Erfahrungsaustausch, Vertiefung von Zusammenarbeit und Bewertung von Möglichkeiten zur Weiterentwicklung von Konzepten des Einsatzes von Wärme aus Biogasanlagen sowie Systeme zur Reinigung von Biogas und dessen Einsatz in Serbien. Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Erfahrungsaustausch über Arten und Maßnahmen zur Bezuschussung der Entwicklung von Biogasanlagen mit kleinerer Kapazität geschenkt.

„Der Biogas Verband von Serbien setzt sich seit seiner Gründung für eine Verbesserung des Geschäftsklimas für Investoren ein, die in Biogas-Kraftwerke investieren wollen. Der Abnahmepreis für Strom, der sogenannte Einspeisetarif, ist außerordentlich wichtig, dies ist jedoch nicht der einzige Förderungsfaktor, der einen Einfluss auf die Entwicklung des Biogassektors bewirkt. Die Verordnung aus dem Jahr 2016, mit der die Fördertarife auf 17,22 Eurocent pro kWh für eine Biogasanlage mit einer Leistung von 1 MW geregelt sind, ist finanziell attraktiv für Anleger, was sich an der Anzahl neuer Projekte erkennen lässt, die in der Zeit seit der Erlassung der besagten Verordnung bis zum heutigen Tage eingeleitet wurden. Wir als Verband setzten jedoch eine intensive Zusammenarbeit mit dem geschäftsführenden Ministerium und den zuständigen Behörden fort, um eine weitere Entwicklung des Sektors und die Ankurbelung von zusätzlichen Investitionen im Biogassektor zu bewirken“ erklärte Danko Vuković, Präsident des serbischen Verbandes Biogas

„Im Biogassektor in Serbien wurde bereits einiges erzielt. Die Fördermaßnahmen aus dem Jahr 2016 haben die Lage im besagten Bereich wesentlich verbessert. Der nationale Aktionsplan über erneuerbare Energiequellen sieht vor, dass bis 2020 Biogasanlagen mit einer Gesamtleistung von 30 MW errichtet werden sollen. Bislang wurden 12 Anlagen mit einer Leistung von etwa 13,5 MW gebaut, die einen Status von begünstigten Erzeugern bekommen haben. Sieben Anlagen mit einer Gesamtleistung von 5,7 MW haben gegenwärtig den Status eines vorübergehend begünstigten Erzeugers. In Summe sind das in etwa 20 MW, und auf dieser Grundlage können wir feststellen, dass die Errichtung neuer Anlagen im besagten Sektor gute Fortschritte macht“, erklärte bei der Veranstaltung Rastislav Kragić, ein Vertreter des Ministeriums für Bergbau und Energetik der Republik Serbien und fügte hinzu: „Das Ministerium vertritt den Standpunkt, dass es am wichtigsten ist, durch ein System der Förderung und Promotion von erneuerbaren Energiequellen ein günstiges Klima für die Entwicklung in diesem Energiebereich zu erschaffen, und darum wollen wir das System der Einspeisetarife so lange wie möglich beibehalten, die sich als eine stabile Stütze für die Entwicklung des Biogassektors in Serbien erwiesen haben. Die Verordnung über die Fördermaßnahmen läuft Ende 2018 aus, und danach sollte eine neue erlassen werden. Es liegt auch eine Initiative vor, dass Serbien den Empfehlungen der Energiegemeinschaft nachkommen möge, und das neue Fördersystem nicht auf Einspeisetarifen aufbaut, sondern dass wir näher an die Marktprinzipien heranrücken, dass die Hersteller als Wettbewerber am Markt handeln und durch Einspeiseprämien zusätzlich gefördert werden. An einer Vorbereitung von neuen Maßnahmenpaketen zur Förderung wird bereits tatkräftig gearbeitet, doch es ist schwierig vorherzusagen, wie die neuen Lösungen aussehen werden. Wir werden auf jeden Fall versuchen, diese beiden Initiativen miteinander zu versöhnen“.

„Durch den Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energiequellen nähert sich Serbien den Umweltstandards der Europäischen Union und bewirkt durch eine dezentralisierte Energieerzeugung einen positiven Einfluss auf die jeweilige kommunale wirtschaftliche Entwicklung. Und wenn sie sich zudem für die Erzeugung von Biogas entscheiden, werden die Betriebe energetisch unabhängig und sie werden in die Lage versetzt, auf ökologisch akzeptable Weise tierische Abfälle zu entsorgen und die Einnahmen aus ihren Farmen zu stabilisieren. Inländische Farmer zeigen großes Interesse an neuen Technologien, die wir als Organisation promovieren, und wir hoffen, dass wir in den kommenden Jahren die Gespräche mit den serbischen Farmern über Möglichkeiten fortsetzen werden, die ihnen eine nachhaltige Erzeugung von Biogas gewährt“, erklärte Milica Vukadinović vom Programm der Deutsch-serbischen Entwicklungszusammenarbeit “Entwicklung eines nachhaltigen Bioenergiemarktes in Serbien ”, welches von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GIZ durchgeführt wird.