Die Podiumskonferenz „Entwicklung und Einfluss von Maßnahmen auf ein nachhaltiges Wachstum des Biogassektors in Serbien“ wurde am 01.03.2017 im Hotel Zira in Belgrad in der Organisation des Verbandes Biogas, des Ministeriums für Bergbau und Energetik der Republik Serbien und des serbisch-deutschen Entwicklungsprogramms „Entwicklung eines nachhaltigen Bioenergiemarktes in Serbien“ abgehalten.
An der Konferenz nahmen über 100 Teilnehmer teil, und sie wurde von Professor Miloš Banjac vom Ministerium für Bergbau und Energetik der Republik Serbien eröffnet. Der Präsident des Verbandes Biogas moderierte den ersten Konferenzteil und hielt die Präsentation „Ziele des Verbandes und Unterstützung der Entwicklung der Branche“ ab. Der deutsche Fachverband Biogas e. V. wurde durch eine Präsentation von Herrn Frank Hofmann vertreten, und eine weitere Präsentation „Biogas als zusätzliche Einnahmenquelle auf der Farm“ wurde von
Wiard Schmidt, Farmer und Besitzer einer Anlage in Deutschland präsentiert.
Der Minister Aleksandar Antić beteiligte sich an der Konferenz und vertrat dabei das Ministerium für Bergbau und Energetik. Er hielt eine Ansprache. Den zweiten Konferenzteil moderierte Milica Vukadinović, als Programmleiterin in Serbien, und sie hielt als Vertreterin des serbisch-deutschen Programms „Entwicklung eines nachhaltigen Bioenergiemarktes in Serbien“ (GIZ DKTI) eine Rede ab.
Der Minister für Bergbau und Energetik, Herr Aleksandar Antić, begrüßte die Konferenzteilnehmer und die Veranstalter, er sprach seine Unterstützung für diese Konferenz aus und erklärte, es sei eine Verpflichtung Serbiens, bis zum Jahr 2020 – 27 Prozent der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen zu erreichen.
In seiner Ansprache im Rahmen der Konferenz „Entwicklung und Einfluss von Maßnahmen auf ein nachhaltiges Wachstum des Biogassektors in Serbien“ erklärte er, dass momentan der größte Wettbewerb in Serbien im Bereich der Erzeugung von Windkraft bestehe, und dass sich diese Art von Produktion aber auch die Produktion von Strom aus Biomasse in Zukunft am meisten weiterentwickeln würden.
Minister Antić betonte, dass in Serbien Potential für die Stromerzeugung für 5,6 Tonnen Rohöläquivalente in erneuerbaren Energiequellen vorliege, wovon die Potentiale für eine derartige Produktion aus Biomasse auf etwa 3,3 Millionen Tonnen Rohöläquivalente geschätzt wurden, und davon etwa 1,5 Millionen aus Holzbiomasse, und der Rest seien Potentiale der Biomasse aus der Landwirtschaft.
Der Assistenzminister für Bergbau und Energetik, der für Energieeffizienz und erneuerbare Energiequellen zuständig ist, Miloš Banjac, erklärte, dass Serbien nicht nur die Pflicht, sondern auch den Bedarf erkannt hat, Biomasse bei der Produktion von Strom einzusetzen. Er gab an, es sei real zu erwarten, dass Serbien bis 2020 die Produktion von Strom bis zu 30 Megawatt aus Biogas erreichen würde, aber er meinte, das sei auch weiterhin ein eher geringer prozentueller Anteil, zumal die installierte Leistung des Serbischen Stromversorgungsunternehmens (EPS) 6.300 Megawatt betrage. Herr Banjac erinnerte daran, dass im letzten Jahr ein neues Paket von Verordnungen erlassen wurde, mit denen Rechtssicherheit für Investitionen angeregt und die Preise für die Nutzung von Biogas zur Erzeugung von Strom angehoben worden sein, was zur Errichtung von sechs neuen Anlagen für kombinierte Produktion von Kraft und Wärme aus Biogas geführt hätte.
„Momentan ist der Preis für die Stromerzeugung aus Biogas am höchsten, doch zugleich ist auch die Technologie dieser Produktion am komplexesten, was deren hohen Preis rechtfertigt“,
erklärte Banjac und gab an, dass die besagten sechs Anlagen Zuschüsse aus dem Globalen Fonds für Umweltschutz der UN in Höhe von knapp 300.000 Dollar bekommen hätten. Banjac weist darauf hin, dass sich das Energieministerium dafür einsetze, dass immer mehr Biogas zu Energiezwecken verwendet wird, vor allem Gülle und bereits bestehende verschmutzende Stoffe, die andernfalls deponiert werden müssten und für Serbien im ökologischen Sinne ein Problem darstellen.
Das Präsidiumsmitglied des Verbandes Biogas, Dragan Zukić, gab ein Statement im Namen des Verbandes ab und meinte, die Fördermittel, die der Staat vorgesehen hätte, hätten früher ausgereicht, um zu helfen, die Produktion von Strom aus Biomasse zu erhöhen, damit dieses Verfahren wirtschaftlich lohnend ist. Seinen Worten nach würden diese Fördermittel jetzt nicht mehr ausreichen, und sollten höher sein, wenn in Serbien die Anzahl an Biogas betriebenen Kraftwerken zunehmen soll. Er erklärte auch, die Zukunft dieses Bereiches liege in der Vereinigung und in langfristigen Produktionsverträgen.
Auf der Konferenz wurde die Schlussfolgerung gezogen, dass durch die Verabschiedung von neuen Fördermaßnahmen für die Produktion von Energie aus erneuerbaren Energiequellen aus dem Juni 2016, welche bis Ende 2018 gelten sollen, ein guter Rahmen für eine schnelle Entwicklung von neuen Biogasanlagen in Serbien geschaffen wurde, doch dass man rechtzeitig neue Maßnahmen erwägen sollte.
Podiumsdiskussionen 2017.
Presentation FvB Experiences in Germany Workshop Serbia
Vereinsziele und Entwicklungsunterstützung